Die Sternwarte wurde im Dezember 1939 von Karl-Otto Kiepenheuer als
Sonnenobservatorium der Luftwaffe (Wehrmacht) gegründet.
Durch Beobachtung der Sonnenaktivität sollte eine möglichst
genaue Vorhersage der optimalen Frequenzen für den militärischen
Funkverkehr ermöglicht werden.
Nach dem Zweiter Weltkrieg wurde das Observatorium für den gleichen
Zweck von den US-Streitkräften finanziert.
Seit 1949 gehört das Obervatorium zur
Ludwig Maximilians Universität
München.
Neben dem Sonnenobservatorium (der heutigen Sternwarte) existierte von
1950 bis 1960 Jahre eine Sternwarte auf dem Ostgipfel des Wendelsteins,
bestehend aus einer Beobachtungskuppel und einem Wohnhaus. Dort forschte
der Astronom Rudolf Kühn. Die Anlage wurde um 1965 komplett abgerissen;
lediglich Übereste der Fundamente sind bis heute sichtbar.
Dort, wo früher die Beobachtungskuppel stand, wurde später die
Windkraftanlage errichtet.
In den sechziger Jahren wurde das Observatorium um einen Koronograph erweitert.
Mit diesem Gerät konnte nun auch die Sonnenatmosphäre erforscht werden.
Zunehmende Luftverschmutzung und eine Verlagerung der Forschungsschwerpunkte hin zur Nachtastronomie führten schließlich zu einer
Einstellung der wissenschaftlichen Sonnenbeobachtung.
Ende 1988 war es dann soweit:
Die Anschaffung des 80 cm Teleskopes ermöglichte die Weiterführung des
Beobachtungsbetriebes mit ambitionierter nachtastronomischer Forschung.
Arbeiten am Vielkanalphotometer |
Das Vielkanalphotometer MCCP war besonders in der ersten Hälfte der Neunziger Jahre unser wissenschaftliches Hauptinstrument. |
Das Wendelsteinteleskop wurde von der amerikanischen Firma
DFM
entwickelt.
Es handelt sich hierbei um eine Ritchey-Chretien-Optik mit
äquatorialer Gabelmontierung.
Die Öffnung des Teleskops beträgt 800 mm, die
Fokallänge 9900 mm entsprechend eines Abbildungsmaßstabes von 20.8
Bogensekunden/mm in der Fokalebene und eines
Öffnungsverhältnisses von F/12.4.
Die Bedienung und Überwachung des Instruments erfolgt
ferngesteuert von einem Kontrollraum aus.
Hier sind auch eine Reihe von Monitoren installiert, die erlauben, den Teleskop-Status und die Teleskopbewegungen zu kontrollieren, die meteorologischen Bedingungen zu überprüfen und das Bildfeld einer CCD-Sucherkamera darzustellen. Auch die Domöffnung wird automatisch der Stellung des Fernrohrs nachgeführt. Eine im Dom installierte Klimaanlage kühlt das Teleskop auf die in der jeweils folgenden Nacht zu erwartenden Temperatur, sodaß Dom- und Teleskop-Seeingeffekte weitgehend eliminiert werden können.
Im Cassegrainfokus kann z.Zt. wahlweise eines der folgenden Instrumente montiert werden:
Das Wendelstein-Observatorium bekommt eine neue 3.2 m Kuppel |
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Bei Windstille wurde am Samstag, den 29.9.2007, die neue 3.2 m Kuppel von der Firma Baader zum Observatorium mit dem Helikopter geliefert. Innen wird das neue 40 cm Teleskop zum Einsatz kommen. | Glorie bei Sonnenuntergang. |
Videos 3.2 m Kuppel |
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Hubschrauberflug | Kuppel-Funktionen |
email: A. Riffeser (arri@usm.lmu.de)
Letzte Änderung: August 2007